Zar Alexander I und König Friedrich III
verband weit mehr, als die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Häusern Romanow und Hohenzollern: ein herzlicher Freundschaftsbund, dem beide bis zu ihrem Lebensende treu bleiben. Ein Relikt dieser besonderen Freundschaft ist die noch heute bestehende, russische Kolonie Alexandrowka in Potsdam. Sie entstand 1826 auf Befehl von König „Fritz“ und in Gedenken an seinen ein Jahr zuvor verstorbenen Freund „Sash“. Das von Napoleon geschlagene Preußen wurde 1812 gezwungen, ein Bündnis mit Frankreich einzugehen und Krieg gegen Russland zu führen. Dabei waren im Oktober 1812 durch eine Gefangennahme erstmals 62 russische Soldaten nach Potsdam gekommen. Der Wunsch des Königs war es, einen “Russischen Sänger-Chor” zu bilden, der dem 1. Garde-Regiment zugeteilt wurde. In Potsdam wurden zu dieser Zeit mehr als 1000 kriegsgefangene russische Soldaten interniert. Unmittelbar nachdem im Dezember 1812 das Neutralitätsabkommen unterzeichnet wurde, bildeten Russland und Preußen im Frühjahr 1813 eine Allianz gegen die französischen Besatzer.